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Jan Saudek

Love is ...

35 Fotografen - über 65 Arbeiten - ein Thema

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit 84 Seiten, 67 ganzseitigen Abbildungen  und mit einem Text von H. M. Koetzle, Preis 8 €.

Love is …

Kann man Liebe fotografieren? Lassen sich Emotionen, menschliche Regungen und Gefühle so einfach auf Film oder Platte bannen? Die Fotografie ist ein Kind des positivistischen, rationalen Zeitalters. Als neues, technisches und quasi »selbsttätiges« Verfahren war sie angetreten, die äußere, dinghafte Welt möglichst schnell und verlässlich sprich: objektiv zu erfassen. Nicht um Kunst ging es, jedenfalls zunächst, sondern um Beweismittel. Die Rede ist vom indexikalischen Charakter der Fotografie. Ungeachtet der Tatsache, dass sich auch Fotos inszenieren, manipulieren und verändern lassen: Am Anfang steht immer ein Gegenstand, der Licht reflektiert und so auf einer Schicht seine Spuren hinterlässt. Und Emotionen? Gefühle? Das große Thema Liebe, ohne das – zum Beispiel – die Literatur kaum denkbar ist? Spätestens seit dem Surrealismus wird die Möglichkeit diskutiert, auch die nicht dinghafte Welt fotografisch zu erfassen. Bilder als Symbole, als Zeichen. In diesem Sinne wurden und werden auch und gerade Emotionen auf allerdings sehr unterschiedliche Weise in Fotografien übersetzt. In Bilder, die nicht zuletzt das zentrale Thema Liebe spiegeln.

Im Rahmen einer ambitionierten Gruppenausstellung hat die Kölner Galerie in focus Arbeiten internationaler Kamerakünstler zusammengetragen, über 60 Exponate, die sämtlich um das Thema Liebe kreisen. Wohlgemerkt, es geht nicht um den Akt, obwohl Erotik nicht ausgeschlossen ist. Es geht um Bildformeln, die auf sehr unterschiedliche, mitunter komplexe Weise die Liebe als große Emotion thematisieren. Dabei spannt sich der Bogen von Liebespaaren, im Geist der Photographie humaniste im Paris der 1950er-Jahre einfühlsam erfasst (Robert Doisneau, Willy Ronis) bis hin zu inszenierten Fotos, die die Verbundenheit mit einem Partner oder dem eigenen Kind belegen (Abe Frajndlich, Will McBride). Homoerotische Liebe (Greg Gorman, Jeanloup Sieff) bleibt ebensowenig ausgeklammert wie Zuneigung vor prekärem Hintergrund (Bruce Davidson) oder Liebe als Lust, mit Verve vorgetragen (Thomas Karsten). Schon eine Geste (René Groebli), ein Lachen (Thomas Hoepker), ein kesser Blick (Frank Horvat) können Liebe ausdrücken. Es ist eine breite Skala visueller Möglichkeiten, über die sich hier das Thema Liebe offenbart, wobei neben den genannten Namen u.a. als weitere Künstler auch Eve Arnold, Ilse Bing, Elliott Erwitt, Ben Fernandez, Mary Ellen Mark, Marc Riboud, Jan Saudek, Jeanloup Sieff oder Karin Szekessy in der Schau vertreten sind.


Ausstellung vom 25.10.2015 bis 22.12.2015
Öffnungszeiten: 25.10. - 22.11. Dienstag – Freitag von 16 – 19 Uhr, Samstag von 11 – 18 Uhr,
vom 23.11. bis zum 22.12. gerne nach telefonischer Vereinbarung.

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