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Ulrich Mack

Kennedy in Germany 1963 / Ruhrgebiet 1958 / Ferne 2001

»Ich bin ein Berliner« – mit diesen Worten hat John F. Kennedy Geschichte geschrieben. Kein Satz des jungen charismatischen Präsidenten ist mehr gefeiert, heftiger umjubelt, häufiger zitiert worden als dieser. Im Juni 1963 war Kennedy in die Bundesrepublik gekommen. Köln, Bonn, Wiesbaden und Frankfurt standen auf dem Programm einer Reise, die vor allem mit ihrem Abstecher nach Berlin zum Triumphzug werden sollte. Seit dem Mauerbau 1961 hatten die Berliner auf ein Zeichen der Solidarität gewartet. Nun war es da: In Gestalt des mächtigsten Mannes der Welt, dessen Anwesenheit in der »Frontstadt« nicht weniger als zwei Millionen Menschen auf die Straße brachte: jubelnd, winkend, Fähnchen schwingend. Der Kennedy-Besuch markierte den Höhepunkt der Amerika-Begeisterung in Westdeutschland. Er war ein politisches, aber auch ein mediales Großereignis, das unter anderem der 28-jährige Ulrich Mack für die deutsche Illustrierte Quick begleitet hat. Was Macks Schwarzweiß-Reportage auszeichnet, sind handwerkliche Exzellenz, ein Gefühl für entscheidende Augenblicke, für große Gesten, aber auch ein sensibler Blick auf das Treiben am Rande, das mehr noch als die wohl inszenierten Auftritte der Politiker – Kennedy, Adenauer, Brandt – die emotionale Seite des Besuches spiegelt. Wahlweise wahrt Mack den Überblick oder ist unmittelbar dabei, wenn die Berliner den Präsidenten umkreisen, bedrängen, mit Blumen überhäufen. Kein Fotograf, soviel steht fest, hat den Staatsbesuch so lückenlos, so einfühlsam, so engagiert dokumentiert wie Ulrich Mack. Fünf Jahrzehnte lagerten seine Bilder bzw. Negative weitgehend unbeachtet im Archiv. Nun hat Burkhard Arnold, Inhaber der in focus Galerie, Köln in Zusammenarbeit mit Ulrich Mack Fotografien dieser Serie ausgewählt und zu einer Ausstellung zusammengestellt – gleichermaßen ein bedeutendes Stück Zeit-, Fotografie- und Mediengeschichte.


Die Ausstellung wird ergänzt durch eine sorgfältige Auswahl von Fotografien zwei weiterer Serien. Zum einen aus Macks 1959 entstandener Serie „Ruhrgebiet“ mit seinen Zechen und Hochöfen, seinen Arbeitersiedlungen, Bahngeleisen und Verladehäfen – eine nicht mehr bestehende Welt, von der nur Spuren überlebten - und zum anderen durch die 2001 entstandene Serie „Ferne“ mit farbigen Bildern von großer Schönheit (Dye-Transfer) über die weiten Salzmarschen von Ipswich im Nordosten der USA, in Massachusetts.


Ulrich Mack, 1934 geboren, war Bildreporter für Quick und Stern, bevor er 1975 als Professor für Visuelle Kommunikation an der FH Dortmund in die Lehre wechselte. Mack hat mehrere Bücher publiziert (darunter eine vergleichende Studie »Pellworm / Harkers Island«) und wiederholt Preise und Ehrungen für sein Lebenswerk erhalten.


Eröffnung in Anwesenheit des Fotografen Ulrich Mack am Samstag, den 9. März 2013 von 19.00 – 21.30 Uhr. Ausstellung bis 8. Mai 2013.

 


Zur Eröffnung spricht Gert Koshofer
. Er war 20 Jahre lang Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh), danach Vorsitzender und Stellvertretender Vorsitzender der Sektion Archive und Geschichte der DGPh, deren Ehrenmitglied er heute ist.


Öffnungszeiten: bis 28. März 2013 - Dienstag bis Samstag von 16.00 – 20.00 Uhr, bis zum 8. Mai nach telefonischer Vereinbarung.

Neues Buch ab Mitte März 2013:
Kennedy in Germany:  Köln / Bonn / Wiesbaden / Frankfurt / Berlin 1963 Fotografien von Ulrich Mack, Herausgegeben von Hans-Michael Koetzle, Circa 128 S., circa 100 Abb., 25,0 x 26,5 cm, Hardcover

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