fotografen Holzhäuser, Karl Martin (D)

Werke infocusgalerie burkhard arnold

  • Karl Martin Holzhäuser, Mechano optisce Untersuchung, 1975
  • Karl Martin Holzhäuser, Mechano optisce Untersuchung, 1975

    Karl Martin Holzhäuser, Mechano optische Untersuchung, Serie 19, 1975 printed in 1975, Ed. 4 + 1 e.a., farbiges Licht auf Color-Barytpapier, 50 x 40 cm. Please contact gallery for price.

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  • Karl Martin Holzhäuser, Lichtmalerei, 2003
  • Karl Martin Holzhäuser, Lichtmalerei, 2003

    Karl Martin Holzhäuser "Lichtmalerei 30,12.2003", farbiges Licht auf PE -Color Papier, 30 x 30 cm, Sonderedition der in focus Galerie, 12 Unikate. Please contact gallery for price.



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  • Karl Martin Holzhäuser, Lichtmalerei, 2001
  • Karl Martin Holzhäuser, Lichtmalerei, 2001

    Karl Martin Holzhäuser "Lichtmalerei 88,27.2001", farbiges Licht auf PE -Color Papier, 120 x 120 cm, Unikat. Please contact gallery for price.



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  • Karl Martin Holzhäuser, Lichtmalerei, 1993
  • Karl Martin Holzhäuser, Lichtmalerei, 1993

    Karl Martin Holzhäuser "Lichtmalerei 1-7,2,1993", farbiges Licht auf PE -Color Papier, 7 Bilder je 50 x 40 cm. Please contact gallery for price.



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Biographie infocusgalerie burkhard arnold

Karl Martin Holzhäuser

1944 Geboren in Gardelegen
1962-65 Fotografische Lehre im Museum Dahlem, Berlin
1965-66 Studium an den Werkkunstschulen Darmstadt und Saarbrücken bei Oskar Holweck
1966-69 Studium an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg bei Kilian Breier
1969-70 Fotograf in Nürnberg
1970-72 art director photography in den Vogelsänger Studios bei Bielefeld
seit 1970 Lehrender an der Fachhochschule Bielefeld
seit 1975 Professor für Fotografie an der Fachhochschule Bielefeld

Mit Licht - Zu den Arbeiten von Karl Martin Holzhäusers von Gottfried Jäger
Karl Martin Holzhäuser, Mitglied der internationalen Gruppe "Konkrete Fotografie", hat seit den Anfängen seiner freien künstlerischen Praxis Ende der 1960er Jahre ein bemerkenswert konsistentes Werk geschaffen: In mehreren Werkgruppen weist es ein in sich selbst schlüssiges Konzept nach, das sich folgerichtig und Schritt für Schritt nachvollziehen lässt. Mehrere Ausstellungskataloge und Publikationen belegen das. Sucht man die Wurzeln seiner Kunst, so findet man sie in zwei Kulturen: der Kultur der konkreten, speziell konstruktiven Kunst, der sich Holzhäuser schon in jungen Jahren verbunden fühlte und der Kultur des Mediums Fotografie, besonders seiner experimentell-gestaltenden Tendenz. Dies bildete auch sein Studienfach an den Akademien in Saarbrücken und Hamburg, sowie die Grundlage seiner berufliche Karriere als Hochschullehrer. Nimmt man alles zusammen, so könnte man das Gesamtwerk Holzhäusers bisher als einen bildnerisch überzeugenden Syntheseversuch dieser beiden Kulturen ansehen: Kunst und Technik. Es spiegelt das freie Spiel von Farben, Formen, Raum und Zeit im Apparat eines Mediums, das sich diesen Ambitionen vielfach widersetzt.

Konkrete und konstruktive Kunst. Sie wird von dem russischen Maler Wassily Kandinsky 1910 durch sein "Abstraktes Aquarell" erstmals sichtbar formuliert und erhält durch das Manifest der Konkreten Kunst von Theo van Doesburg 1930 begriffliche Gestalt; sie nimmt anschließend ihren Weg über die Schweizer konkreten Maler Max Bill, Richard Paul Lohse und andere in die Welt der Moderne - bis in die Gegenwart hinein, die diese Ansätze allerdings ins Postmoderne und Dekonstruktive wendet, Bewegungen, die die eigene Geschichte und das eigene Konzept in ihren Werken reflektiert, spielerisch und kritisch zugleich. Diesen zuletzt genannten Positionen stand und steht Holzhäuser eher skeptisch gegenüber. Seine Kunst ist durch direkte, unverstellte Anschaulichkeit geprägt, durch die "Generative Ästhetik" des deutschen Philosophen Max Bense, bei dem der junge Holzhäuser eine kurze aber für ihn prägende Zeit zwischen 1966 und 1969 in Hamburg studierte. Bense ging es um die "Programmierung des Schönen", so einer seiner Buchtitel, ein paradigmatischer Ansatz, dessen Auswirkungen wir heute in den Formen der Medien- und Computerkunst für selbstverständlich erachten. Seine Basis ist der Informationsbegriff und dessen Ableitungen, so auch die Generative Ästhetik, die "die methodische Erzeugung ästhetischer Zustände" propagiert, "indem sie diese Erzeugung in endlich viele unterscheidbare und beschreibbare Einzelschritte zerlegt." Damit war erstmals eine griffige Formulierung für die aufkommende computer-generierte Kunst gefunden, die schon kurz darauf alle Künste inspirierte. Kunst war damit digital, also zahlenmäßig, algorithmisch, mathematisch erzeugbar. Ein revolutionärer Gedanke - damals.

Er traf den jungen Holzhäuser unvermittelt und führte ihn zu einem Arbeitsansatz, der sich in seinem Werk bis heute findet: Die elementare Gestaltung in serieller Form. Der Produktionsprozess beginnt mit einfachen, elementaren Zeichen (Lichtbündeln, Lichtfarben), die schrittweise mit Hilfe eigens konstruierter Apparate in Zustände höherer Ordnung überführt werden, einem natürlichen Wachstumsprozess vergleichbar. Dabei entstehen komplexe Zeichenstrukturen, die sich "lesen" und insofern rational nachvollziehen lassen. Frühe Arbeiten, so die "Mechano optischen Untersuchungen" von 1965 bis etwa 1972 legen davon ebenso Zeugnis ab wie die Arbeiten der Werkgruppe "Lichtmalerei" (wie sie hier zu sehen sind), die nur noch mit Zeitdaten betitelt sind, wie bei einer Registratur oder dem Dokument in einem Archiv. Schon diese Titel bedeuten eine Absage an jede metaphysische Überhöhung und Verklärung seiner Kunst durch den Künstler selbst. Im Gegenteil: Sie signalisieren Ordnung und Transparenz, die das Kunstwerk vermitteln will. Sie liegen damit auf der Linie der frühen konkreten und konstruktiven Kunst, der daran lag, möglichst Viele am Kunstprozess zu beteiligen und niemanden auszuschließen, ein durch und durch demokratischer Ansatz. Auch in dieser Hinsicht bleibt Holzhäuser der Moderne verbunden, deren Idee er mit seinen Mitteln sichtbar und eindrucksvoll und fortschreibt.

Fotografie. Seit den medienbewussten 1970er Jahren spricht man auch vom "Medium Fotografie" als Ausdruck dafür, dass man nun dem Foto über das Abbild hinaus reichende Funktionen zuerkennt. Es hat nicht nur dienende und vermittelnde Aufgaben, sondern ist selbst auch eine Stück "Realität" - Medienrealität. Fotos verändern die Welt, indem sie die Anschauung und Einstellung ihr gegenüber verändern. Insofern schaffen sie auch eine neue Welt: "The Medium is the Massage", so das damalige Credo des kanadischen Soziologen Marshall McLuhan. Diesen schon erweiterten Foto-Rahmen sprengt Holzhäusers Fotografie-Ansatz noch einmal auf, denn er vernachlässigt sowohl die bewährten ikonischen, abbildenden, als auch die symbolischen Eigenschaften des Fotos. Er vernachlässigt also auch die Qualitäten des Fotos als Sinnbild, die es sich im Laufe der Zeit zunehmend erworben hat, denken wir an die Überzeugungsmacht forcierter Werbefotografie. Holzhäuser verfolgt demgegenüber einen "generativen" Ansatz und schließt sich einer Bielefelder Gruppe an, die die Idee bereits 1968 in einer Ausstellung manifestiert. Er inszeniert eine Bildwelt, die es so bis dahin nicht gab, und er verwirklicht die Idee, aus dem Fotoprozess selbst heraus ein Bild der Zeit zu schöpfen. So entstanden seine Ikonen, die latent in seinem Medium zu ruhen schienen - in einem System aus Optik und Chemie, aus Mechanik und technischen Arbeitsabläufen -, bis jemand sie ans Tageslicht hob. Holzhäuser ist auf der ständigen Suche nach diesem latenten Bild der Zeit durch eine Fotografie, die sich nicht damit zufrieden gibt, die Welt, wie sie ist oder wie sie erscheint, abzubilden oder darzustellen. Seine Fotos wollen nicht sichtbar machen, sondern sichtbar sein.

Damit geht der Künstler bewusst auf die Wurzeln und Fundamente seines Mediums zurück, er sucht das Elementare in einer Welt, in der das Flüchtige zum Alptraum wird. Frühere Bindungen eines Kunstwerks an Ort und Zeit seiner Entstehung sind durch Reproduzierbarkeit und massenhafte Verbreitung aufgehoben. Die Globalisierung hat hier längst stattgefunden. Fotografie fördert diesen Prozess eher als dass sie ihn stoppt. Aber sie bietet auch die Chance, das Spiel mit zu spielen und dennoch authentische Bilder der Gegenwart zu entwerfen, Zeichen, die dem individuellen und kollektiven Bewusstsein Halt geben. Holzhäusers Arbeit fixiert das Flüchtige auf eigene Art. Er arbeitet im Dunkeln. Aber sein Medium ist das Licht. Gottfried Jäger, August 2004

Ausstellungen infocusgalerie burkhard arnold

2017
- Licht, Schatten und Chemie, in focus Galerie, Köln

2016

- Karl Martin Holzhäuser, Lichtmalerei und Anderes, Scheublein + Bak Galerie, Zürich

2014
- Karl Martin Holzhäuser: Licht-Bilder, Konkrete Fotografie, imago Kunstverein, Wedemark e.V.
- Karl Martin Holzhäuser: Licht-Bilder. Konkrete Fotografie, Herforder Kunstverein

2013
- Karl Martin Holzhäuser: Lichtmalerei und Montagen, Konkrete Fotografie, Streitbörger und Speckmann, Bielefeld
- Karl Martin Holzhäuser: Licht-Bilder 1968-2009, photo edition berlin, Berlin

2011
- Konkrete Fotografie, Montagen und Lichtmalerei, Beaugrand Kulturkonzepte, Bielefeld

2008
- Karl Martin Holzhäuser: Konkrete Gesten - zwischen Fotografie und Malerei, Galerie BAAL, Bielefeld (E)

2007

- Licht-Bilder, Kunstverein Oerlinghausen

2005
- Licht-Bilder, Kunstverein Speyer

2004
- Licht-Bilder, Kunsthalle Bielefeld
- Studiengalerie, Bielefeld

2003
- Konkrete Fotografie, in focus, Galerie am Dom, Köln

2001-2002
- Lichtmalerei - Neue Arbeiten, Ausstellungsforum des Siegerlandmuseums (Katalog)

2000-2001
- Lichtmalerei - Neue Arbeiten, Galerie PIN, Bielefeld

1998
- Konkrete Gesten, Kunstverein Melle

1997-98
- Konkrete Gesten, Roemer- und Pelizeaus-Museum, Hildesheim

1997
- Konkrete Fotoarbeiten, in focus, Galerie am Dom, Köln

1995
- Konkrete Gesten, Daniel-Pöppelmann-Haus, Herford (Katalog)
- Lichtmalerei, Galerie Anita Neugebauer,Basel

1993
- Konzeptuelle Fotografie Kunstverein Marburg, (Katalog)

1992
- Lichtmalerei und frühe Arbeiten Neotechnik, Bielefeld

1991
- Lichtmalerei, Museum Waldhof, Kunstverein Bielefeld e.V.; (Katalog)
- Lichtmalerei, Marktschänke Rahden

1989
- Moja czesc fotografii genetywnej Karla Martina Holzhäusera, Galeria Foto-Medium-Art, Warschau/Polen
- Moja czesc fotografii genetywnej, Galeria Fotografii Elementernej Lade Zdroj, Polen

1986
- Generative Fotografie und Lichtmalerei, VDI-Technologiezentrum, Berlin

1982
- Mechano optische Untersuchungen, Galerie Jesse, Bielefeld

1980
- Generative Fotografie, Artothek der Stadt Bielefeld

1975
- Mechano optische Untersuchungen, Galerie Le Disque Rouge, Brüssel

1972
- Mechano optische Untersuchungen, Galerie Latin, Hamburg
- Mechano optische Untersuchungen, Galerie Debatte, Berlin

1971
- Mechano optische Untersuchungen, Galerie am Backofen, Berlin

1970
- Mechano optische Untersuchungen, Fenstergalerie-Computer-Datentechnik, Bielefeld

Bibliographie infocusgalerie burkhard arnold

Monographs

- Karl Martin Holzhäuser, Lichtmalerei, Edition Marzona, Düsseldorf, 1990
- Karl Martin Holzhäuser, Mechano optische Untersuchungen + Lichtmalerei, Jonas Edition, Marburg, 1993
- Karl Martin Holzhäuser, Konkrete Gesten, Kerber Edition, Bielefeld 1995
- Karl Martin Holzhäuser, Lichtmalerei - Neue Arbeiten, Siegerlandmuseum, city of Siegen, 2001
- Karl Martin Holzhäuser, Lichtmalerei 2002 - 2004, Kunsthalle Bielefeld, 2004
- Lichtmalerei 60.5.2002, 60.10.2002, 60.13.2002, 180.19.2003, 180.22.2003 Montagen: 6.2008, 7.2008, 25.2008, 42.2008

- Lichtmalerei 90.6.3., 1990 In: Collecting Fine Art Photography teNeues Verlag GmbH + Co. KG, Kempen, 2008
- Montagen 6, 7, 9, 11, 19, 23, 29, 35, 37, 43, In: Karl Martin Holzhäuser, Gottfried Jäger Realer Schein, Arbeiten 2008 Epson Kunstbetrieb, Düsseldorf, 2008
- Lichtmalerei 180.7.2003; 180.8.2003; 16 mal 1-7,2.1993 in: Alchemy, twelve contemporary artistsexploring the essence of photography Katalog zur Ausstellung Purdy Hicks, 2006
- Mechano optische Untersuchung Serie 17.1975, 1975 Blau/Grün/Rot. Lichtmalerei 90.7.1990,1990
- Lichtmalerei 180.9.2003; 180.3.2004; 180.4.2004;180.6.2004.180.8.2004In: G. Jäger, Rolf H. Kraus, Beate Reese Konkrete Fotografie Kerber Verlag, Bieleld, 2005
- Lichtmalerei 2002 | 2003 | 2004 Katalog zur Ausstellung: Licht-Bilder Kunsthalle Bielefeld, Studiengalerie Bielefeld, 2004


Arbeiten in öffentlichen und privaten Sammlungen:
- Museum für Kunst und Geschichte, Fribourg, Schweiz
- Artothek des Bielefelder Kunstvereins
- Stadt Detmold
- Fotografische Sammlung der Stadt Leinfelden
- Stadthalle Bielefeld
- Kunstverein Marburg
- Sammlung Peter C. Ruppert, Kulturspeicher Würzburg
- Schupmann Collection